Zucht: gezielte Vermehrung von (hier) Tieren durch den Menschen.

Die Zielrichtung unterscheidet sich zwischen sogenannten "Nutztieren", hierbei werden die Zuchtziele u.a. definiert hinsichtlich Wirtschaftlichkeit (gute Futterverwertung, Fruchtbarkeit, Krankheitsresistenz, hohe Leistungen z.ÿB. bei Kühen an Milch) und von Verbraucherwünschen (Fleischqualität).
Bei einem Haustier wie dem Hund dominieren als Zuchtziele besonders die Färbung und Zeichnung von Behaarung , Körperformen, Fellbeschaffenheit usw.
Dazu eine mittlerweile enorme Rassenvielfalt die sich in allen möglichen Größen, Variationen darstellt.
 
Nach erstem Anschein eine ganz tolle Geschichte. Nur, ist dem wirklich so?
Die Rassehundezucht z.B. bedeutet in erster Linie eine zwangsläufige Einschränkung des Genpools. Die Grenzen sind eng gesteckt, Zuchtstrategien die auf Äußerlichkeiten abzielen tun ihr übriges. Zwangsläufiger Vitalitätsverlust, höhere Krankheitsanfälligkeit.
 
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem!
Was du auch tust, tu es mit Überlegung und bedenke das Ende! 
Dem gegenüber stehen Mengen an unterschiedlichsten Futtermitteln, Medikamenten, Aufbaustoffen. Ein ganzer Industriezweig lebt davon. In Hochglanzbroschüren wird dargelegt wie in allen Lebens,- Krankheitslagen geholfen werden kann. Symptombehandlung anstatt das Übel an der Wurzel zu packen.
Ob das bzw. dieser Weg für das steht was sich der Hund und dessen Halter vorstellt, fragwürdig.
Die Intentionen eine Zucht aufzubauen sind recht unterschiedlicher Natur. Persönliche Interessen, mein Hund soll auch mal Welpen bekommen, mein Rüde soll decken, möchte einen direkten Nachkommen meines jetzigen Hundes, die favorisierte Rasse erhalten, wie auch rein wirtschaftlicher Natur = Geld.
Alles natürlich mehr oder weniger bis gar nicht ehrenwert, denn ein kritisches Hinterfragen und alle sitzen mit Zornesröte auf der Palme oder sind im Begriff dahin zu gelangen. 
Der Hund wird nicht gefragt ob er will, kann, von seiner gesundheitlichen Auslegung geeignet ist. Sind die Hürden mit den entsprechenden Ausstellungsergebnissen, Durchlaufen der Körung, vielleicht doch noch eine minimale Gesundheitsüberprüfung geschafft, kann es eigentlich schon los gehen.
Ist es los gegangen, die ersten Welpen liegen piepsend vor den Augen der nun "Züchter", wäre es fast schon Gotteslästerung, auch nur eine Miene zu verziehen. 
Bedenket, das nun mit dem Wurf das Wissen um das Tun proportional vollkommen automatisch in die vorgesehenen Regionen des menschlichen Gehirnes eingespeist werden. Das ist zwar vollkommener Blödsinn, doch hört sich irgendwie gut an.
Was indes störend wirkt, ist die Tatsache, das unsere Wauzies in Legionen beim Tierarzt verweilen, mehr als oft erkranken, frühzeitig sterben.
Pech gehabt, selbst schuld, hat so sein müssen.

Die angesprochene Palme wackelt bedenklich... Aufruhr. Natürlich ist es völlig unmöglich ein Lebewesen zu züchten, das vom Anfang seines Lebens  bis zu seinem Tod absolut frei von Erkrankungen bleibt, dazu ein Lebensalter das immer zweistellig daher kommt.

Möglich jedoch, Hunde zu züchten, die weniger krankheitsanfällig sind. Mechanismen wie Schönheitspokale die letztendlich den Einlass zur Zucht bedeuten, vertuschen von gesundheitlichen Problemstellungen, sich selbst belügen usw. müssen weg. Vom Prinzip her einfach, von der praktischen Umsetzung Lichtjahre entfernt.
Der Mensch in seinem Tun scheint nicht entsprechend lernfähig zu sein. Diese Unfähigkeit gipfelt in dem Satz:" Haben sie schon einmal gezüchtet?"
Banal, dumm, denn bislang brachten  nur Hundemann und Hundefrau Hundekinder zustande. Der Züchter zeigt sich hierbei als reiner Kuppler um beide Geschlechter zusammen zu bringen.
Qui tacet, consentire videtur.
Wer schweigt, scheint zuzustimmen
Das ist polemisch, doch trifft die reale Tätigkeit um zum gewünschten Produkt zu gelangen.
Doch gut. Wenn es mit Hundemann und Hundefrau nicht sofort klappt ist wieder der Züchter gefragt, da nun Techniken zum Tragen kommen "müssen", um das Resultat zu erzielen. Das geht hin bis zur Vergewaltigung. Eine nicht verfolgte Tierquälerei im Scheine einer, realistisch besehen, nicht vorhandenen Fachkompetenz.
Anstatt es zu lassen, zu begreifen, das es sich bei dem Hund nicht um eine Maschine (Descartes lässt grüßen) handelt, wird gejammert, das gerade diese Verbindung ach so wichtig sei für die Rasse etc.
Dem Hund ist das schnurzpiepegal.
 
Es trifft den Kern der Sache. Zu wenig bis gar kein Wissen, ausschließlich menschliche Interessen. 
Besteht eigentlich die Notwendigkeit der heutigen Rassenvielfalt? Eindeutig nein. Was manchmal als eigenständige Rasse proklamiert wird unterscheidet sich oft nur in Nuancen der Fellbeschaffenheit, Größe der Ohren etc. Eine Zusammenlegung zwecks einer größeren genetischen Variationsbreite sinnvoll.
Mit dieser Forderung wird ein Dogma angegriffen, der nächste Aufruhr mit unglaublich vielen Erklärungsmodellen sicher wie das Amen in der Kirche.
 
Besteht Grund für die Zucht?
Wenn sie bedarfsgerecht, gesundheitsorientiert umgesetzt würde ist dem gegenüber nicht viel entgegenzusetzen. Die Realität jedoch, in Anbetracht unzähliger Hunde in Tierheimen/Pflegestationen zeichnen ein anderes Bild. Der Hund ist zur Wegwerfware verkommen.  
Die Verpflichtung, die der Züchter bei der Umsetzung der Zucht offen zur Schau stellte, endet zumeist beim Verkauf. Geht es schief, der angeschaffte Hund ist überdrüssig geworden, so ist der Züchter aus dem Schneider.
Natürlich gibt es Züchter die sich wirklich auch in solchen Fällen bemühen. Dies niedergeschrieben weil zumeist der einfachste Nenner gesucht wird, der Schreiber habe etwas gegen Züchter.
Um hier mehr Verantwortungsbewusstsein zu implizieren ist es nach meiner Meinung sinnvoll, das der welcher sich der Züchterschaft zugehörig fühlen möchte auch nach dem Verkauf nicht aus der Verantwortung entlassen wird.
Was steht dagegen entweder selbst Ressourcen zu schaffen um solche Hunde aus eigener Zucht zurückzunehmen oder aber einen festen Obolus je verkauften Welpen dem Tierschutz zur Verfügung zu stellen?
Solche Hemmschwellen würden vielleicht dazu animieren zu denken und erst dann zu produzieren. Nicht die Rasse macht Sinn sondern der Hund als Lebewesen.
 
Gut vor den Blicken der Öffentlichkeit versteckt, suchen Tausende von Vierbeinern einen neuen Platz. Manche sitzen schon seit Jahren ein ohne zu wissen was sie eigentlich angestellt haben sollen.
Hierhin sollte sich die Aufmerksamkeit von wirklichen Hundefreunden richten.  
 
Ein weit größeres Problem noch, die unkontrollierte Vermehrung. Oft ein sogenanntes Versehen, nicht aufgepasst, oder aber eine Vermehrung rein aus Profitdenken heraus. Beiden Problembereichen Herr zu werden beinahe aussichtslos, da es bedeuten würde, das solcherlei Menschen Verantwortungsbewusstsein entwickeln müssten.
Hierbei fehlt auch mir der Lösungsansatz, da es hierbei zu Eingriffen kommen müsste, die in die hochgehaltene Entscheidungsfreiheit des Menschen eingreifen. Diese Entscheidungsfreiheit ist ein erhaltenswertes Gut wenn es sich um menschliche Belange handelt, darf jedoch kein Freibrief sein mit Lebewesen nach Gutsherrenart herumzuspringen die nicht dieser Spezies angehören.
Es fehlt in dieser Gesellschaft mittlerweile die Achtung vor den Lebewesen die nicht Mensch sind, als reines Konsumgut angesehen, dass bei Nichtgefallen entsorgt werden kann.
Wir möchten Alles, doch möglichst nichts dafür tun.

Insgesamt bleibt festzuhalten, das eine Zucht/ Vermehrung nur Sinn macht, wenn dabei der Hund als Lebewesen nicht auf der Strecke bleibt. Sämtliche anderen Erklärungsmodelle sind abstrus, orientieren sich an rein persönlichen Interessen.

Diese wiederum sollten sich an diejenigen festmachen die es betrifft. Das geht nur durch sich selbst, nicht auf Kosten Anderer.

 

 

Na ihr doofen Kerle, wollt wohl was von mir

 

Oh... Mist, bloß weg...

Na Mieze, wir drei... das gibt Geschrei

O tempora, o mores! (O Zeiten, o Sitten!)

 

 

 

Die "Technik" Hunde zu züchten...

Ein hoher Anspruch der sich leider mehr als oft weit banaler darstellt. Bedingt dadurch, das ich mich über viele Jahre mit dem Leonbergerzuchtgeschehen auseinandergesetzt habe bekommt diese Banalität Kontur.
Um es auf einen einfachen Nenner bringen. Multipliziere man erbeutete Pokale mit dergleichen = gute Hunde, gute Nachkommen. Der Schönheitsgedanke steht über Allem.
Der gesundheitliche Aspekt reduziert auf die sogenannte HD-Untersuchung. Diese Pseudofachkenntnis wortreich vorgetragen wirkt auf Laien beeindruckend, sagt hingegen erst einmal gar nichts aus. Wenn es bei diesem Erklärungsmodell bleibt so weiß der Züchter viel über Ausstellungsergebnisse, nichts hingegen über den Hund.
Faktisch wird so die Zucht beim Leonberger umgesetzt. Es gibt keine aufbereiteten Informationen zu gesundheitlichen Aspekten, keine entsprechende Unterstützung der Züchter, keine Nachzuchtkontrolle, keine Deckbeschränkungen usw., usw.
Hinweise, Fragestellungen diesbezüglich werden negiert/ unter den Tisch gekehrt. Um davon abzulenken, der Fragesteller als jemand dargestellt, der mit Sicherheit irgendeine Animosität gegen irgendjemanden hat.
Naiv und dumm diese Versuche, doch das tägliche Brot um das laufende Geschäft nicht zu stören.
Der Leonberger steht nun in der medizinischen Literatur verzeichnet als Rasse mit häufiger Krankheitsanfälligkeit. Seine durchschnittliche Lebenserwartung 7,4 Jahre.
Großartige Kritik seitens engagierter Züchter, Leonbergerhalter, findet sich nur sehr vereinzelt. Zumeist wird stillschweigend das augenscheinliche Desaster hingenommen, verniedlicht.
Ich warne deshalb davor einen Hund einer Rasse zu erwerben wo sich innerhalb der Zucht Strukturen manifestiert haben die auf das reine äußere Erscheinungsbild
reduziert sind.
Fachliche Hinweise nützen dort nichts. Nur rein über den Nichterwerb (Verlust von Profit) ist ein Umdenken zu vermuten.
 
Das es anders geht wissen auch die Pokalverehrer. Diverse Zuchtverbände bemühen sich um Zuchtstrategien die sich mit der Vitalität ihrer betreuten Rasse auseinandersetzen. Sicher, der Euro wirkt sich zahlenmäßig beim Verkauf der Welpen in der Form aus, nicht ganz so zahlreich zu erscheinen.
Dort wird mehr der Blick auf das Lebewesen Hund gerichtet, weit ehrenvoller und anerkennenswürdiger als irgendeine schicke Urkunde. Wenn Sie sich also in den Kopf gesetzt haben einem Welpen ein Zuhause zu bieten so achten Sie auf die Unterschiede.
 
Anmerkung: Bei der immer wieder propagierten Hobbyzucht ist mir immer noch nicht plausibel warum die Leute an Geld denken, über Arbeit bei der Ausübung stöhnen.
Hobby ist, wenn ich mich erinnere, = Liebhaberei, macht Spaß, Balsam für die Seele. Das jetzt bloß keiner lache!!
Die Grenzen zwischen Hobbyzucht bzw. gewerblicher Zucht sind im Tierschutzgesetz eindeutig definiert. Diese Grenzen werden mehr als oft überschritten bzw. in wohlgesetzten juristisch durchdachten Klauseln in diversen Satzungen umschifft. Somit nicht wundern.
Da wird auf einmal von einer Abgrenzung von gewerblicher zu kommerzieller Zucht unterschieden. Wow! Tröstlich zu wissen das diese Unterscheidung völliger Nonsens ist da es sich um den gleichen Vorgang handelt. Gewerblich ist gleich Kommerziell!
Was hältst Du von dem ganzen
Vermehrungsgehabe?
Erare humanum est (Irren ist menschlich)
Ich mach mich jetzt vom Acker!

Das war kurz und prägnant da es nicht mehr zu diesem Thema zu erzählen gibt. Über das "Wie" Hunde Hunde machen etc. brauche ich mich nicht auszulassen. Seitens vielerlei Züchter gibt es darüber Abhandlungen in Wort und Schrift. Auch hier Vorsicht. Steht im Vordergrund wie der Mensch eingreifen soll, so volle Deckung.

Ich habe festgestellt, das ein Hund der alle Kauknochen im Kopf hat, auf all das pfeifen kann weil er weiß was zu tun ist. Er benötigt keine Hilfestellung, keine Gleitmittel, Pillen etc.
Benötigt auch keine Menschenmenge die ihn bzw. sie stützt, keine Treppen um zwei Zentimeter Größenunterschied zu kompensieren, keine Stoppuhren, niemanden der beide von hinten festhält damit der Penis mit den Glücksbringern in Form des Samens nicht herausrutscht und weiß der Teufel. Es gibt hierbei definitiv wirklich nichts was es nicht gibt!
Was er braucht ist seine Ruhe und keinen aufgeschreckten Hühnerhaufen in Form zweibeiniger "Fachleute".
Und ist er wirklich nicht in der Lage, hat keinen Bock, so lasse man ihn in Ruhe. Er ist schließlich ein Hund, kein Mensch.

 

Manche nennen das "fachmännisch", ich hingegen für perfekt laienhaft!!

 

Das es anders geht, ohne zu "helfen", zeigen Jandra u. Aljoscha

Ausgiebig und lange...

Sie nehmen es gelassen.

Passt...

Danach Pause...

 

Schäferhunde können es auch...

Und was sagt uns das?

 

Ein Hund weiß was er macht. Er ist hierbei nicht auf menschliche Hilfe angewiesen.

Anmerkung: Schäferhund Asko versuchte alles, doch bei einer kastrierten Hündin war sein Bemühen zwangsläufig erfolglos. Ihm doch egal.

Nur Beispiele da ein jeder Hund, der alle Tassen im Hundekopf hat, für sein Tun keinen Menschen benötigt! Also lasse sich niemand für dumm verkaufen.

Uwe Hermann

 

 

 

Created&Copyright© Uwe Hermann 1996-2013