Dem gegenüber stehen Mengen an unterschiedlichsten Futtermitteln,
Medikamenten, Aufbaustoffen. Ein ganzer Industriezweig lebt davon. In
Hochglanzbroschüren wird dargelegt wie in allen Lebens,- Krankheitslagen
geholfen werden kann. Symptombehandlung anstatt das Übel an der Wurzel zu
packen.
Ob das bzw. dieser Weg für das steht was sich der Hund und dessen Halter vorstellt, fragwürdig.
Die Intentionen eine Zucht aufzubauen sind recht unterschiedlicher Natur.
Persönliche Interessen, mein Hund soll auch mal Welpen bekommen, mein Rüde
soll decken, möchte einen direkten Nachkommen meines jetzigen Hundes, die
favorisierte Rasse erhalten, wie auch rein wirtschaftlicher Natur = Geld.
Alles natürlich mehr oder weniger bis gar nicht ehrenwert, denn ein kritisches Hinterfragen und alle
sitzen mit Zornesröte auf der Palme oder sind im Begriff dahin zu gelangen.
Der Hund wird nicht gefragt ob er will, kann, von seiner gesundheitlichen
Auslegung geeignet ist. Sind die Hürden mit den entsprechenden Ausstellungsergebnissen,
Durchlaufen der Körung, vielleicht doch noch eine minimale
Gesundheitsüberprüfung geschafft, kann es eigentlich schon los gehen.
Ist es los gegangen, die ersten Welpen liegen piepsend vor den Augen der
nun "Züchter", wäre es fast schon Gotteslästerung, auch nur eine
Miene zu verziehen.
Bedenket, das nun mit dem Wurf das Wissen um das Tun
proportional vollkommen automatisch in die vorgesehenen Regionen des
menschlichen Gehirnes eingespeist werden. Das ist zwar vollkommener
Blödsinn, doch hört sich irgendwie gut an.
Was indes störend wirkt, ist die Tatsache, das unsere Wauzies in Legionen
beim Tierarzt verweilen, mehr als oft erkranken, frühzeitig sterben.
Pech gehabt, selbst schuld, hat so sein müssen.
Die angesprochene Palme wackelt bedenklich... Aufruhr. Natürlich ist es
völlig unmöglich ein Lebewesen zu züchten, das vom Anfang seines Lebens
bis zu seinem Tod absolut frei von Erkrankungen bleibt, dazu ein Lebensalter das
immer zweistellig daher kommt.
- Möglich jedoch, Hunde zu züchten, die weniger krankheitsanfällig sind.
Mechanismen wie Schönheitspokale die letztendlich den Einlass zur Zucht
bedeuten, vertuschen von gesundheitlichen Problemstellungen, sich selbst
belügen usw. müssen weg. Vom Prinzip her einfach, von der praktischen
Umsetzung Lichtjahre entfernt.
- Der Mensch in seinem Tun scheint nicht entsprechend lernfähig zu sein.
Diese Unfähigkeit gipfelt in dem Satz:" Haben sie schon einmal
gezüchtet?"
- Banal, dumm, denn bislang brachten nur Hundemann und Hundefrau
Hundekinder zustande. Der Züchter zeigt sich hierbei als reiner Kuppler um
beide Geschlechter zusammen zu bringen.
- Qui tacet, consentire videtur.
- Wer
schweigt, scheint zuzustimmen
|
- Das ist polemisch, doch trifft die reale Tätigkeit um zum gewünschten
Produkt zu gelangen.
- Doch gut. Wenn es mit Hundemann und Hundefrau nicht sofort klappt ist
wieder der Züchter gefragt, da nun Techniken zum Tragen kommen "müssen", um
das Resultat zu erzielen. Das geht hin bis zur Vergewaltigung. Eine nicht
verfolgte Tierquälerei im Scheine einer, realistisch besehen, nicht
vorhandenen Fachkompetenz.
- Anstatt es zu lassen, zu begreifen, das es sich bei dem Hund nicht um eine
Maschine (Descartes lässt grüßen) handelt, wird gejammert, das gerade
diese Verbindung ach so wichtig sei für die Rasse etc.
- Dem Hund ist das schnurzpiepegal.
-
- Es trifft den Kern der Sache. Zu wenig bis gar kein Wissen, ausschließlich
menschliche Interessen.
- Besteht eigentlich die Notwendigkeit der heutigen Rassenvielfalt?
Eindeutig nein. Was manchmal als eigenständige Rasse proklamiert wird
unterscheidet sich oft nur in Nuancen der Fellbeschaffenheit, Größe der
Ohren etc. Eine Zusammenlegung zwecks einer größeren genetischen
Variationsbreite sinnvoll.
- Mit dieser Forderung wird ein Dogma angegriffen, der nächste Aufruhr mit
unglaublich vielen Erklärungsmodellen sicher wie das Amen in der Kirche.
-
- Besteht Grund für die Zucht?
- Wenn sie bedarfsgerecht, gesundheitsorientiert umgesetzt würde ist dem
gegenüber nicht viel entgegenzusetzen. Die Realität jedoch, in Anbetracht
unzähliger Hunde in Tierheimen/Pflegestationen zeichnen ein anderes Bild.
Der Hund ist zur Wegwerfware verkommen.
- Die Verpflichtung, die der Züchter bei der Umsetzung der Zucht offen zur
Schau stellte, endet zumeist beim Verkauf. Geht es schief, der angeschaffte
Hund ist überdrüssig geworden, so ist der Züchter aus dem Schneider.
- Natürlich gibt es Züchter die sich wirklich auch in solchen Fällen
bemühen. Dies niedergeschrieben weil zumeist der einfachste Nenner gesucht
wird, der Schreiber habe etwas gegen Züchter.
- Um hier mehr Verantwortungsbewusstsein zu implizieren ist es nach meiner
Meinung sinnvoll, das der welcher sich der Züchterschaft zugehörig fühlen
möchte auch nach dem Verkauf nicht aus der Verantwortung entlassen wird.
- Was steht dagegen entweder selbst Ressourcen zu schaffen um solche Hunde
aus eigener Zucht zurückzunehmen oder aber einen festen Obolus je
verkauften Welpen dem Tierschutz zur Verfügung zu stellen?
- Solche Hemmschwellen würden vielleicht dazu animieren zu denken und erst
dann zu produzieren. Nicht die Rasse macht Sinn sondern der Hund als
Lebewesen.
-
- Gut vor den Blicken der Öffentlichkeit versteckt, suchen Tausende von
Vierbeinern einen neuen Platz. Manche sitzen schon seit Jahren ein ohne zu
wissen was sie eigentlich angestellt haben sollen.
- Hierhin sollte sich die Aufmerksamkeit von wirklichen Hundefreunden
richten.
-
- Ein weit größeres Problem noch, die unkontrollierte Vermehrung. Oft ein
sogenanntes Versehen, nicht aufgepasst, oder aber eine
Vermehrung rein aus Profitdenken heraus. Beiden Problembereichen Herr zu
werden beinahe aussichtslos, da es bedeuten würde, das solcherlei Menschen Verantwortungsbewusstsein
entwickeln müssten.
- Hierbei fehlt auch mir der Lösungsansatz, da es hierbei zu Eingriffen
kommen müsste, die in die hochgehaltene Entscheidungsfreiheit des Menschen
eingreifen. Diese Entscheidungsfreiheit ist ein erhaltenswertes Gut wenn es
sich um menschliche Belange handelt, darf jedoch kein Freibrief sein mit
Lebewesen nach Gutsherrenart herumzuspringen die nicht dieser Spezies
angehören.
- Es fehlt in dieser Gesellschaft mittlerweile die Achtung vor den
Lebewesen die nicht Mensch sind, als reines Konsumgut angesehen, dass bei Nichtgefallen
entsorgt werden kann.
- Wir möchten Alles, doch möglichst nichts dafür tun.
Insgesamt bleibt festzuhalten, das eine Zucht/ Vermehrung nur Sinn macht,
wenn dabei der Hund als Lebewesen nicht auf der Strecke bleibt. Sämtliche
anderen Erklärungsmodelle sind abstrus, orientieren sich an rein persönlichen
Interessen.
Diese wiederum sollten sich an diejenigen festmachen die es betrifft. Das
geht nur durch sich selbst, nicht auf Kosten Anderer.
Na ihr doofen Kerle, wollt wohl was von mir
|
Oh... Mist, bloß weg... |
Na Mieze, wir drei... das gibt Geschrei |
O
tempora, o mores! (O
Zeiten, o Sitten!)
|
Die "Technik" Hunde zu züchten...
- Ein hoher Anspruch der sich leider mehr als oft weit
banaler darstellt. Bedingt dadurch, das ich mich über viele Jahre mit dem
Leonbergerzuchtgeschehen auseinandergesetzt habe bekommt diese Banalität Kontur.
- Um es auf einen einfachen Nenner bringen. Multipliziere man erbeutete
Pokale mit dergleichen = gute Hunde, gute Nachkommen. Der Schönheitsgedanke
steht über Allem.
- Der gesundheitliche Aspekt reduziert auf die sogenannte HD-Untersuchung.
Diese Pseudofachkenntnis wortreich vorgetragen wirkt auf Laien
beeindruckend, sagt hingegen erst einmal gar nichts aus. Wenn es bei diesem
Erklärungsmodell bleibt so weiß der Züchter viel über
Ausstellungsergebnisse, nichts hingegen über den Hund.
- Faktisch wird so die Zucht beim Leonberger umgesetzt. Es gibt keine
aufbereiteten Informationen zu gesundheitlichen Aspekten, keine
entsprechende Unterstützung der Züchter, keine Nachzuchtkontrolle, keine
Deckbeschränkungen usw., usw.
- Hinweise, Fragestellungen diesbezüglich werden negiert/ unter den Tisch
gekehrt. Um davon abzulenken, der Fragesteller als jemand dargestellt, der mit
Sicherheit irgendeine Animosität gegen irgendjemanden hat.
- Naiv und dumm diese Versuche, doch das tägliche Brot um das laufende
Geschäft nicht zu stören.
- Der Leonberger steht nun in der medizinischen Literatur verzeichnet als
Rasse mit häufiger Krankheitsanfälligkeit. Seine durchschnittliche
Lebenserwartung 7,4 Jahre.
- Großartige Kritik seitens engagierter Züchter, Leonbergerhalter, findet
sich nur sehr vereinzelt. Zumeist wird stillschweigend das augenscheinliche
Desaster hingenommen, verniedlicht.
- Ich warne deshalb davor einen Hund einer Rasse zu erwerben wo sich
innerhalb der Zucht Strukturen manifestiert haben die auf das reine äußere
Erscheinungsbild
- reduziert sind.
- Fachliche Hinweise nützen dort nichts. Nur rein über den Nichterwerb
(Verlust von Profit) ist ein Umdenken zu vermuten.
-
- Das es anders geht wissen auch die Pokalverehrer. Diverse Zuchtverbände
bemühen sich um Zuchtstrategien die sich mit der Vitalität ihrer betreuten
Rasse auseinandersetzen. Sicher, der Euro wirkt sich zahlenmäßig beim
Verkauf der Welpen in der Form aus, nicht ganz so zahlreich zu erscheinen.
- Dort wird mehr der Blick auf das Lebewesen Hund gerichtet, weit
ehrenvoller und anerkennenswürdiger als irgendeine schicke Urkunde. Wenn
Sie sich also in den Kopf gesetzt haben einem Welpen ein Zuhause zu bieten
so achten Sie auf die Unterschiede.
-
- Anmerkung: Bei der immer wieder propagierten Hobbyzucht ist
mir immer noch nicht plausibel warum die Leute an Geld denken, über Arbeit
bei der Ausübung stöhnen.
- Hobby ist, wenn ich mich erinnere, = Liebhaberei, macht Spaß, Balsam für
die Seele. Das jetzt bloß keiner lache!!
- Die Grenzen zwischen Hobbyzucht bzw. gewerblicher Zucht sind im
Tierschutzgesetz eindeutig definiert. Diese Grenzen werden mehr als oft
überschritten bzw. in wohlgesetzten juristisch durchdachten Klauseln in
diversen Satzungen umschifft. Somit nicht wundern.
- Da wird auf einmal von einer Abgrenzung von gewerblicher zu kommerzieller
Zucht unterschieden. Wow! Tröstlich zu wissen das diese Unterscheidung
völliger Nonsens ist da es sich um den gleichen Vorgang handelt. Gewerblich
ist gleich Kommerziell!
- Was hältst Du von dem ganzen
- Vermehrungsgehabe?
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- Erare humanum est (Irren ist menschlich)
- Ich mach mich jetzt vom Acker!
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Das war kurz und prägnant da es nicht mehr zu diesem Thema zu erzählen
gibt. Über das "Wie" Hunde Hunde machen etc. brauche ich mich nicht
auszulassen. Seitens vielerlei Züchter gibt es darüber Abhandlungen in Wort
und Schrift. Auch hier Vorsicht. Steht im Vordergrund wie der Mensch eingreifen
soll, so volle Deckung.
- Ich habe festgestellt, das ein Hund der alle Kauknochen im Kopf hat, auf all
das pfeifen kann weil er weiß was zu tun ist. Er benötigt keine
Hilfestellung, keine Gleitmittel, Pillen etc.
- Benötigt auch keine Menschenmenge die ihn bzw. sie stützt, keine Treppen
um zwei Zentimeter Größenunterschied zu kompensieren, keine Stoppuhren,
niemanden der beide von hinten festhält damit der Penis mit den
Glücksbringern in Form des Samens nicht herausrutscht und weiß der Teufel.
Es gibt hierbei definitiv wirklich nichts was es nicht gibt!
- Was er braucht ist seine Ruhe und keinen aufgeschreckten Hühnerhaufen in
Form zweibeiniger "Fachleute".
- Und ist er wirklich nicht in der Lage, hat keinen Bock, so lasse man ihn
in Ruhe. Er ist schließlich ein Hund, kein Mensch.
-
Anmerkung: Schäferhund Asko versuchte alles, doch bei einer
kastrierten Hündin war sein Bemühen zwangsläufig erfolglos. Ihm doch egal.
Nur Beispiele da ein jeder Hund, der alle Tassen im Hundekopf
hat, für sein Tun keinen Menschen benötigt! Also lasse sich niemand für dumm
verkaufen.
Uwe Hermann
Created&Copyright© Uwe Hermann
1996-2013