Eine vernünftige und schnell greifende Maßnahme wäre aus unserer Sicht die
Einzüchtung einer anderen Hunderasse. Hauptsächlich um den Genpool zu erweitern
und damit eine Grundlage zur gesundheitlichen Verbesserung der Leonberger zu
schaffen.
Inzucht/ Linienzucht schafft Problem, das weiß heute doch Jeder.
Wir fordern nicht das wilde Einkreuzen zur Schaffung einer neuen Rasse. Dieser züchterische Schritt soll kontrolliert und wohl bedacht umgesetzt werden. Grundlage für solch eine züchterische Maßnahme ist auch hier absolute Offenheit der gesundheitlichen Situation der eingesetzten Zuchttiere, das wird sicher auch hier das größte Problem darstellen.
Eine Kontrolle die genau festhält, beobachtet, bewertet. Dazu eine Nachzuchtkontrolle die diesem Anspruch standhält und die den Focus nicht nur auf das äußere Erscheinungsbild, sondern gleichsam die gesundheitliche Situation des Hundes, seiner Vorfahren richtet. Im Idealfall von einer neutralen Instanz, die keinerlei eigene Interessen verfolgt.
Die Zuchtordnung des DCLH sagt unter § 1 Vorbemerkungen:
… Die wichtigste und erste Voraussetzung für ordnungsgemäßes Züchten im " Deutschen Club für Leonberger Hunde e.V. " ( nachfolgend DCLH genannt ) ist die Reinzucht des Leonberger Hundes hinsichtlich seines äußeren Erscheinungsbildes und rassetypischen Wesens.
Erst nach dieser Forderung wird folgender Passus dargestellt:
………….. Erbliche Defekte und Krankheiten werden vom DCLH erfasst, bewertet, veröffentlicht und planmäßig züchterisch bekämpft. Als erbgesund gilt ein Zuchthund der Rasse Leonberger dann, wenn er Standardmerkmale, Rassetyp und rassetypisches Wesen vererbt , nicht aber abweichend davon erhebliche erbliche Defekte , die die funktionale Gesundheit seiner Nachkommen beeinträchtigen würden
Solange die Schönheit und Reinzucht des Leonberger Hundes an erster Stelle steht und nicht seine Gesundheit, ist offensichtlich nicht erkannt worden, was größere Priorität haben soll/muss, um eine verbesserte Gesundheit und eine höhere Lebenserwartung anzustreben.
Herr Christoph Jung (Diplom-Psychologe und Biologe) schrieb unlängst:
„Habe unlängst Aristoteles "Historia animalium" gelesen.
Dort macht er auch eine Aussage zur Lebenserwartung der Hunde vor 2.500
Jahren: "Der lakonische Hund lebt ungefähr zehn, die Hündin zwölf Jahre,
von den übrigen Hundearten leben die meisten Hündinnen vierzehn oder
fünfzehn, einige auch zwanzig Jahre." Und zu den übrigen Hunden zählt er
auch ausdrücklich die Molosser, die es damals schon verbreitet gab. Mit
lakonischem Hund ist ein kleiner, fuchsähnlicher Hund gemeint“
Wenn all dies noch begleitet wird von Genetikern, entsprechend ausgerichteten Universitäten, so stehen die Chancen nicht schlecht, die gesundheitliche Situation des Leonbergers zu verbessern.
Uns ist bewusst, dass diese Vorgehensweise zu weitläufigen Diskussionen führen wird.
Für den Leonberger Hund vorteilhafter wäre es, nicht zu lange zu diskutieren, sondern gemeinsam daran zu arbeiten, dass es auf Dauer unseren Vierbeinern wieder besser geht.
Sie sollten nicht fortlaufend beim Tierarzt verweilen, nicht, wie so oft nach wenigen Jahren sterben, sondern aufgrund einer größeren genetischen Vielfalt gesünder und langlebiger werden.
Das sollte Ziel sein.
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