Von Hundeflüsterern oder einfach nur Geschäftsidee...????

 

Ich mag diese "Biester" nicht sonderlich. Vor Jahren wurde "die Erste durchs Dorf getrieben". Hat mindestens 10.000 Hunde
unter ihre Tätigkeiten verbucht. Die "Neue" mindestens 5000. OK. Das sind zwar Zahlen die, berechnet man die Länge eines Tages abzüglich Schlaf und diverser notwendiger Tätigkeiten,  schlichtweg unrealistisch sind doch wer bemerkt das schon?. Hundeflüsterer Nr. 3 via USA...ok...erspart, meines Wissens, mit unglaubhaften Zahlen.
Nur wer nimmt sich die Zeit den Taschenrechner zu befragen?
Egal ob in privaten Sendern oder in gebührenpflichtigen öffentlich rechtlichen Sendern. Letztere doch wohl furchtbar seriös, es wird geflüstert was das Zeug hält.
Kaum Zeit vergeht bis das Alte und Neue die den Hunden etwas flüstern einem "um die Ohren gehauen" werden.
Im Schlepptau eine gläubige Heerschar in Ehrfurcht erstarrt. Mit leuchtenden Augen gerne den Geldbeutel öffnend und zahlend bis sich der Hund aus Verwunderung die Augen reibt.
Ich frag mich manchmal, ist das pure Dummheit oder der Hang des Menschen irgendjemand hinterher laufen zu müssen. Oft nicht reflektierend, geradezu blind. Dazu gerne mit Händen und Füßen ihren jeweiligen Messias verteidigt.
Die Geschichten darum sind doch so schön. Nur Blödsinn reden die ja auch nicht. Richtig. Allerdings reicht ein bischen flüstern nicht.  So manche Aussage von diesen Überfliegern deutet darauf hin das diese von irgendeinem Gott vergebene Gabe nicht davor schützt Fehlinterpretationen aufs Parkett zu legen.
Huch...da kommt man ins Grübeln. Das sind ja auch nur Menschen die ein bisserl Geld verdienen wollen. Schade aber auch. 
Die Realität ist nun mal zumeist weniger romantisch. Na. Wenigstens die TV Sender versuchen einen Hauch davon zu erhalten.
Hundeflüsterer kommt, Hund ist binnen einer Stunde wieder in der Spur. Das ist natürlich völlig überzeichnet doch es sieht halt toll aus.
Manchmal beschleicht mich der Wunsch das solchen Mitmenschen mal ein richtiger Problemfall vor die Füße läuft und  kräftig in den Hintern. Die Dezibel des Flüsterns auf hörbare Laute schraubt.
Ich denke an eine Aussage von Horst Stern:"
"Wie viele Leute wissen von ihrem Hund nicht viel mehr als das was er gekostet hat."
Im Gros ist das so. Wer nimmt sich die Zeit wirklich seinen Hund verstehen zu wollen? Sein Verhalten, seine psychischen und physischen Fähigkeiten. Wer hat schon das Umfeld, Lust und Laune ein ganzes Rudel zu beherbergen? 
Bedingt durch das Zusammenleben bemerkt das obige Klientel auch nur mit Wasser kocht??
 
 
Mir gehen diese Komiker deshalb schlichtweg auf die Nerven. Wenn darüberhinaus auch noch schlicht gelogen wird. Also das sogenante Studium der Tierpsychologie ist z.B. nicht anerkannt, kann sich jeder umbinden. Merkt eh keiner. Klar. Manche Politiker hängen sich Dr. Titel um und besch..... schließlich auch.

Menschen sind schon komisch, oder??!!

 

So. Nun sollte ich mich mal nicht so anstellen, bei Ebay den Flüstererschein holen, ein bisserl jammern, mit gesenkten Augen erzählen wie ich bemerkte auserkoren zu sein den Menschen kostenpflichtig zu flüstern damit sie endlich mit ihrem Hundchen klar kommen. Klappt das nicht. Auch kein Problem. Dann ist halt der dumme Halter schuld. Fertig ist die Laube. 
 
Der ersichtliche Erfolg dieser Klientel beruht nach meiner Ansicht auf schnöder Faulheit  sich selbst kundig zu machen, den Umgang mit dem Hund lernen. Lernen das es verflixt differenzierte "Tierchen" sein können. Ne. Das ist aber anstrengend.
Also lässt man sich lieber mal einen Bären aufbinden, zahlt und ist ab sofort weise. 
Und so flüstern sie. Das hat den Vorteil das nicht jeder hört was  da manche leicht abwesend vor sich hin brabbeln. Und ist es nur das zählen derjenigen die ohne weiter nachzudenken ihre Geldbörse leeren.
Ob ich neidisch bin. Um Gottes Willen. Es gibt nichts schlimmeres als Hundehalter die eine alleinseligmachende Betriebsanleitung für ihren Vierbeiner suchen. Nur noch getoppt von denjenigen die Patentrezepte verkaufen. Die gibt es nur nicht. 
Allerdings. Die Zeit um wirklich zu lernen, wirklich verstehen zu wollen, dabei immer und zwar immer ohne Ende daran denken, das manches was auf einen Hund passt, auf den anderen nicht, nimmt sich kaum einer mehr.
Zwangsläufig heißt es weiter lernen, sich auf das einzelne Individuum einlassen und halt manchmal oder Öfters wundern.
In heutiger Zeit ein hartes Stück Arbeit. Besser und gerne like Twitter und Co. Möglichst mörderkurz, nicht sooo viel Text, viele Bilder.

 

....flüster,flüster, flüster,,,,,,

Und wenn man doch mal selbst, zwecks Füllung der Kaffeekasse...Hundeflüsterer und so.
OK. Ich bin ein Vertriebener... ok indirekt...seitens Ostpreußen/Schlesien. Da hieß es damals abhauen weil die Russen die Örtlichkeit schön fanden. Da hieß es flüstern und nix wie weg hier. Später, das indes ist nicht erfunden, hatte ich eine Scheißangst vor den "Kötern", wurde von solch einem vierbeinigen Zausel bekehrt. Gut flüstern können und nun auch noch bekehrt. Sch.... ich bin ein Hundeflüsterer.
Indes nun schon eine Kaste höher. Bei unseren Hunden reicht ein Blick, alle haben verstanden. "Der mit den Augen kann..." Theoretisch denn die Dinger sind auch nicht gerade neu.

Locker bleiben. Einen Teufel werde ich tun mich einzureihen in die obige Gilde. Mir wäre es geradezu peinlich. Also rede ich anstatt zu flüstern. Wohlwissend das differenzierte Betrachtungsweisen in Punkto Verhalten beim Hund richtig schön zeitintensiv sein können. Nach nun fast 40 Jahren leben mit dem Hund können mich die "Biester" immer noch erstaunen. Also lerne ich weiter weil ich wissen will. Patentrezepte kann ich deshalb wohl nie geben. Gott sei Dank. Diesen Status zu erreichen würde nach meiner Denkweise bedeuten das ich die höchste Stufe meiner Unfähigkeit erreicht hätte. Gruselig. Also mit Spaß und Freude lernen,lernen,lernen.

 

 
 
Und so könnte ich weiter vor mich hinkritzeln. Stundenlang, seitenlang, ohne Punkt und Komma. Letztere vergesse ich eh immer. Kein Mensch redet mit diversen Satztrennungen.
Mir leid tun indes die Vierbeiner die so manchen Schmarrn über sich ergehen lassen müssen. Schließlich haben Herrchen und Frauchen dafür bezahlt. Ich reiche hierbei gerne jedem Hund die Pfote welcher Charakter zeigt und die Seinigen auch mal beim Flüstern kräftig zur Räson bringt.
Vielleicht öffnet das  die verklärten Augen, schärft die Sinne und führt versehentlich mal dazu ein bisserl klarer zu sehen und denken..
Noch eines sei angefügt. Der "normale" Hundehalter hat in der Norm 1 oder 2 Vierbeiner. Ergo können sie nicht wissen wie ein Rudel "funktioniert". Die Sozialstruktur von Caniden, anders als bei Primaten (Mensch), ist die Ausrichtung das einer führt, der Rest hält mehr oder weniger die Schnauze, nicht ausgelegt..

Jedes Mitglied im Rudel setzt sich mit dem ihm eigenen Fähigkeiten ein. Alle kooperieren miteinander. Bei der z.B. Jagd ist dies der Schlüssel zum Erfolg. 

Im Spiel bringt sich jeder ein ohne fortlaufend seinen Status beweisen zu müssen usw. Das ist faszinierend mit anzusehen und zeigt mir dass das Verhalten der Vierbeiner vielschichtiger ist. Wer das begreift ist auf dem richtigen Weg.

Es innerhalb des Rudels zu wechseln von Aufgaben kommen kann, eine Änderung der "Rudelführung" unmerklich vollzogen werden kann. Ohne Kabbelei.

Auch hier heißt es usw.usw.usw. 

 

Ich verstehe bez. Mensch nur noch Bahnhof

 

 
Noch etwas worüber ich mich köstlich amüsiere obschon es ernst ist. Die vielfach beschworene Gewaltlosigkeit...es gibt sie nicht.
In einem eingespielten Rudel läuft vieles über Körpersprache, Lautäußerungen etc.. Doch überspannt einer den Bogen gibt es je nach Schwere auch mal eine direkte körperliche Züchtigung. Mit den Zähnchen. Klappt das nicht in seltenen Fällen eine kurze,  älteren Semestern ist das noch bekannt, Tracht Prügel.
Danach ist das Thema durch.  Was nicht heißt den Hund mal zu verhauen. Nein! Zumeist reicht Körpersprache und der Einsatz der uns zur Verfügung stehenden Stimme. Zudem eine Prügelei mit dem Hund, bei entsprechender Größe, richtig schön ins Auge gehen kann..
 

"Der in die Augen schaut"

Sie sind schneller, effektiver, und können kraftvoll zubeißen. Nur in den seltensten Fällen muß man sich körperlich durchsetzen. Wer solches verneint muß halt erst einmal an einen entsprechenden Strategen geraten. Dann ist Schluß mit Flüstern.

Woher nun meine Skepsis bzw. Abneigung? Die Aktuelle die den Hunden etwas...  Es gab da eine Szene in der ein junger Hund ziemlich verwegen in die Leine biss, zerrte. Diagnose: "Der Hund sei dominant". Gott was für ein Blödsinn.  Dieser gruselige Begriff, übberstrapaziert, fehlinterpretiert. Zur Erinnerung. Wir stammen (bzw. sind nach Ansicht einiger Wissenschaftler selbst Affen) von Affen/Primaten ab. Unsere Definition von Dominanz/Führung weicht bez. Hund/Wolf schlichtweg ab.

In einem Hunderudel gibt es keinen Herrscher der, egal was er will, "vom Rest" mit Ehrerbietung umgesetzt wird. Dem man alles vor die Füße wirft und Loblieder singt. Er nimmt soziale Aufgaben wahr, ist eingebunden in das soziale Geflecht. Er schämt sich nicht fröhlich mit "Untergebenen" zu spielen, ist gerne bereit die Flausen der anderen auch mal auszuprobieren. Akzeptiert das er sich nicht alles nehmen darf was ein anderer sich zwischen seine Pfoten geklemmt hat.

Das übertragen auf die menschliche Denkweise  ein bisserl "undenkbar". Wahrscheinlich der Grund warum sich Menschen mit der Denkweise eines  Hundes des Öfteren schwer tun. Angesichts der angeblichen psychischen Fähigkeiten des Menschen beinahe ein Armutszeugnis. Uns sollte es doch gegeben sein differenzierte Denkmodelle zu erstellen.

Womöglich der Ansatz warum nicht wenige dem aktuellen Trend folgen und sich etwas flüstern lassen. Ich kann das Wort schon nicht mehr hören. 

 

 
Hunde verstehen ist keine Gabe. Es fordert lernen, sich einfühlen. Zudem eine Abkehr der immer noch vorhandenen Ansicht das Hunde  instinktgesteuert seien. Sie nehmen sich wahr, sie denken und fühlen. Interpretieren z.B. das Sozialverhalten des Öfteren anders. Das aber ist nachvollziehbar da sie nun mal nicht von Primaten abstammen.  Sie gehören zu den Caniden. Sie (decodieren) entschlüsseln unser Verhalten weit besser als wie umgekehrt. Sogar besser als unsere Vorfahren. Durch das seit X Jahrtausenden Zusammenleben mit uns haben sie viel gelernt. Viel vormachen können wir ihnen nicht.
Bez. Flüsterer und Co meine ich:"Augen auf und flüstert denen was". Nutzt lieber die Zeit Eure Hunde kennen zu lernen. Logisch das eher unbedarfte Hundehalter auf diese Klientel, sorry, hereinfallen. Daraus ein Zinober machen wie Teenies die hinter irgendeinem Barden hinterherlaufen. Unkritisch, mit glänzenden Augen.
Wenn ich mir die Story der guten Frau die mal in Russland verweilte zu Gemüte führe  irritiert mich
 wie schnell sich Menschen korrumpieren lassen. Des schnöden Mammons wegen so manchen um die Ohren hauen nun beinahe Allwissend zu sein. Gerade solchen Leuten müßte bewußt sein das es keine allumgreifende Methode gibt sondern das einzelne Lebewesen das sich nicht einfach in ein Muster pressen lässt.
Natürlich habe ich nicht alle Tassen im Schrank, bekäme ernste Beklemmungen mir einen Heiligenschein aufzusetzen und Taler einzufordern unter der Vorgabe doch ein Auserwählter zu sein. 
 
Yes. Zusammengefasst bleibt nur eines übrig. Eine Möglichkeit gefunden zu haben sein Tun zu versilbern zuzüglich kostenfreiem polieren des eigenes Egos. Mahlzeit aber auch.

 

Uwe Hermann 2014

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